Mach-was-TRäume für Kassel

Unser neues Projekt für das documenta-Jahr:

Der öffentliche Raum in Kassel (wie andernorts auch) ist zur Sammelgarage geworden. Er ist von Autos zugestellt oder – in der Innenstadt – vom Kommerz besetzt. Außer zum Einkaufen lohnt es sich kaum noch, nach draußen zu gehen. Viele bleiben deshalb zuhause vor ihrem Fernseher sitzen, wo sie an einer Öffentlichkeit teilnehmen, zu der sie selber nichts beitragen müssen. Wieviel kreativer und lustiger wäre es, mit Nachbarn draußen Boule zu spielen oder Volleyball oder auch nur zuzugucken! Das würde nicht nur dem Einzelhandel nutzen. Es würde die ganze Stadt lebendiger machen. Deshalb: wir brauchen Spielplätze für Erwachsene. Das meinen wir mit „Möglichkeits-“ oder „Mach-was-TRäumen“: Plätze, auch Räume, wo solche Aktivitäten möglich sind. Natürlich nicht nur für Erwachsene, aber auch für sie.
Aber dafür braucht man Flächen, gut sichtbare, bisher noch nicht zum Parken genutzte Freiflächen, und Menschen, die die Nachbarschaft drumherum kennen und die sich trauen, jeweils einen Anfang zu machen. Wir, eine Initiative aus dem documenta-Beirat, eine studentische Projektgruppe vom Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung der Uni, die Mach-was-Stiftung und das Projekt plant in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Gartenamt, wollen das Großereignis documenta nutzen, um in einer gemeinsamen Kraftanstrengung den öffentlichen Stadtraum wenigstens an einigen Stellen mit solchen „community-parks“ zu beleben. Deshalb haben wir alle Ortsvorsteher angesprochen und die Idee in vielen Ortsbeiräten vorgetragen und beraten.
Wir haben jetzt 10 Flächen in die engere Wahl genommen, Flächen, zu denen es Leute gibt, die sich vorort auskennen und die Kontakte zu späteren Nutzern vermitteln können. Ob wir diese Grünflächen wirklich in „Mach-was-TRäume“ verwandeln können, ob wir sie mit einer typischen, schnell wiedererkennbaren bunten Abgrenzung markieren und zweckgemäß herrichten können?
Der SCI Service Civil International wird um Ostern und Anfang Juli je ein Jugendcamp in Kassel für Freiwilligeneinsatz zum Bau solcher Flächen veranstalten. Auch das Ausbildungswerk GaLaMa hat seine Hilfe zugesagt. Aber geschenkt gibt es nichts. Letztlich hängt alles davon ab, ob wir genug Helfer, genug Kasseler Firmen und engagierte Bürger finden, die uns mit Sach- oder Geldmitteln oder eigener Arbeit unterstützen.
Wäre es nicht schön, wenn an der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber der Annastraße so ein Platz wäre, wo abends die Leute Boule spielen würden? Oder unweit der Haltestelle Katzensprung ein Volleyballplatz? Oder an der Wolfhager Str. oder oder… Ein kleines Schild würde jeweils den Hinweis geben, in welcher nahen Kneipe man die Boule-Kugeln, die Federball-Schläger oder den Basketball abholen könnte.
Also los! Wenn Sie Ideen haben oder mithelfen wollen, rufen Sie an oder schreiben Sie uns: Tel (9-12 Uhr): 804-2383 oder flaechentraeume@gmx.de. Spenden auf das Sonderkonto bei der Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel

Stadt und Migration

Jahrestagung des Netzwerks Interkulturelle Gärten 9.-11.6.2006 Vielfalt, Integration und Partizipation sind große Herausforderungen von modernen Migrationsgesellschaften, die sich in Städten verdichten. Die Debatte um diese Zukunftsthemen ist voll entbrannt. Innovative Konzepte sind gefragt und der Ansatz der Interkulturellen Gärten erfährt zunehmend Aufmerksamkeit. Zahlreiche Beispiele – auch und gerade aus Megacities wie New York oder London – zeigen die Integrationspotenziale dieser “Community Gardens” und unterstreichen ihre wachsende globale Bedeutung für moderne Migrationsgesellschaften. Wir möchten auf der Jahrestagung den Zusammenhang von Stadt, Migration und Eigenversorgung aus unterschiedlichen Forschungs- und Praxisperspektiven beleuchten und dabei einen Schwerpunkt auf den Erfahrungsaustausch im bundesweiten Netzwerk Interkultureller Gärten legen.Veranstalter: Stiftung Interkultur & i-Punkt /Familientreffpunkt international Kassel in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung

Jugendlager des SCI

Gartenmauer fertiggestellt! Vom 9. bis 22. April 2006 veranstaltete der Service Civil International SCI mit 14 Freiwilligen aus vorwiegend osteuropäischen Ländern auf dem Gelände des zukünftigen Werkhofes in der Unterneustadt ein Jugendlager. Mit kompetenter Unterstützung durch die Kasseler Baufirma Rennert brachten die Freiwilligen das Pilotprojekt der Mach-was-Stiftung voran und bauten die Gartenmauer auf, um die temporär für Hochbeete und Gemeinschaft stiftende Aktivitäten zu nutzende Brachfläche für die Nachbarschaft zu sichern. Die Jugendlichen kampierten in der Turnhalle der Unterneustädter Schule und wurden in der Mensa der Uni verpflegt. Die Bewohner der Unterneustadt unterstützten die Helfern mit Kaffee, Kuchen und Grillwürstchen und bescherten den Freiwilligen zum Abschluss der Bauarbeiten ein schönes Fest.